Wirtschaftlichkeitsberechnung Photovoltaik 2026: Lohnt sich die Investition?

Die Wirtschaftlichkeitsberechnung einer Photovoltaikanlage für 2026 zeigt: Trotz veränderter Rahmenbedingungen bleibt die Solarenergie eine rentable Investition. Mit aktuellen Einspeisevergütungssätzen, optimiertem Eigenverbrauch und sinkenden Anlagenkosten amortisieren sich moderne PV-Anlagen in 8-12 Jahren. Dieser Leitfaden bietet Ihnen alle relevanten Faktoren, Berechnungsbeispiele und praktische Tipps, um die Wirtschaftlichkeit Ihrer geplanten Photovoltaikanlage präzise zu ermitteln.

Aktuelle Einspeisevergütung 2026

Die Einspeisevergütung für Photovoltaikanlagen hat sich in den letzten Jahren kontinuierlich verändert. Für 2026 gelten folgende Vergütungssätze nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG):

Anlagengröße Teileinspeisung Volleinspeisung
Bis 10 kWp 7,86 Cent/kWh 12,47 Cent/kWh
10 bis 40 kWp 6,80 Cent/kWh 10,45 Cent/kWh
40 bis 100 kWp 5,94 Cent/kWh 8,72 Cent/kWh

Die Vergütung wird für 20 Jahre ab Inbetriebnahme garantiert und bleibt in dieser Zeit konstant. Wichtig zu beachten: Durch das neue Solarspitzengesetz 2026 entfällt die Einspeisevergütung temporär in Zeiten mit negativen Strompreisen an der Börse. Diese Stunden werden jedoch am Ende der 20-jährigen Vergütungsperiode nachgeholt.

Degression der Einspeisevergütung

Die Vergütungssätze sinken weiterhin halbjährlich um etwa 1%. Diese Degression soll den technologischen Fortschritt und die sinkenden Anlagenkosten widerspiegeln. Für Ihre Wirtschaftlichkeitsberechnung bedeutet dies: Je früher Sie Ihre Photovoltaikanlage in Betrieb nehmen, desto höher fällt die garantierte Einspeisevergütung aus.

Wirtschaftlichkeit durch Eigenverbrauch

Während die Einspeisevergütung in den letzten Jahren kontinuierlich gesunken ist, haben die Strompreise einen gegenteiligen Trend gezeigt. Diese Entwicklung macht den Eigenverbrauch des selbst erzeugten Solarstroms zum wichtigsten Wirtschaftlichkeitsfaktor.

Eigenverbrauch vs. Netzstrom: Die Rechnung

Bei aktuellen Strompreisen von durchschnittlich 42 Cent pro kWh (Stand 2025) und Gestehungskosten von 10-12 Cent pro kWh für selbst erzeugten Solarstrom ergibt sich eine Ersparnis von etwa 30 Cent pro selbst verbrauchter Kilowattstunde. Diese Differenz ist der eigentliche Gewinn Ihrer PV-Anlage.

Jede selbst verbrauchte Kilowattstunde Solarstrom spart etwa 30 Cent gegenüber dem Netzbezug – das ist dreimal mehr als die aktuelle Einspeisevergütung einbringt.

Eigenverbrauchsquote optimieren

Die Eigenverbrauchsquote gibt an, welcher Anteil des erzeugten Solarstroms direkt im Haushalt genutzt wird. Typische Werte ohne besondere Maßnahmen liegen bei 25-35%. Mit gezielten Strategien lässt sich dieser Wert deutlich steigern:

Eigenverbrauchsquote ohne Speicher

  • Typischer Haushalt: 25-35%
  • Mit Verbrauchssteuerung: 35-45%
  • Mit Wärmepumpe: 40-50%
  • Mit E-Auto: 40-60%

Eigenverbrauchsquote mit Speicher

  • Typischer Haushalt: 60-70%
  • Mit Verbrauchssteuerung: 70-80%
  • Mit Wärmepumpe: 75-85%
  • Mit E-Auto: 80-90%

Investitions- und Betriebskosten

Anschaffungskosten einer PV-Anlage 2026

Die Investitionskosten für Photovoltaikanlagen sind in den letzten Jahren deutlich gesunken. Für 2026 können Sie mit folgenden Richtwerten kalkulieren:

Anlagengröße Kosten pro kWp Gesamtkosten (inkl. Installation) Benötigte Dachfläche
5 kWp (klein) ca. 1.600-2.000 € 8.000-10.000 € ca. 25-30 m²
10 kWp (mittel) ca. 1.400-1.800 € 14.000-18.000 € ca. 50-60 m²
15 kWp (groß) ca. 1.300-1.600 € 19.500-24.000 € ca. 75-90 m²

Für einen Stromspeicher müssen Sie mit zusätzlichen Kosten von 500-800 € pro kWh Speicherkapazität rechnen. Ein typischer Heimspeicher mit 10 kWh kostet somit zwischen 5.000 und 8.000 €.

Laufende Betriebskosten

Für eine realistische Wirtschaftlichkeitsberechnung müssen auch die laufenden Kosten berücksichtigt werden. Diese betragen jährlich etwa 1-2% der Anschaffungskosten:

Versicherung

Eine spezielle PV-Versicherung kostet jährlich etwa 0,25-0,35% der Anschaffungskosten. Bei einer 10 kWp-Anlage sind das 35-60 € pro Jahr.

Wartung & Reinigung

Für gelegentliche Reinigung und Wartungschecks sollten Sie etwa 100-150 € pro Jahr einplanen (alle 2-3 Jahre eine professionelle Reinigung).

Wechselrichtertausch

Der Wechselrichter muss nach etwa 10-15 Jahren ersetzt werden. Die Kosten betragen ca. 1.000-1.500 € für eine 10 kWp-Anlage.

Zusätzlich fallen eventuell Kosten für die Zählermiete (ca. 20-40 € jährlich) und durch das neue Solarspitzengesetz 2026 für Smart Meter mit Steuerbox (ca. 100 € jährlich) an.

Amortisationszeit und Renditeberechnung

Die Amortisationszeit gibt an, nach wie vielen Jahren sich Ihre Investition in die Photovoltaikanlage durch die erzielten Einsparungen und Einnahmen refinanziert hat. Für eine 10 kWp-Anlage mit einem Anschaffungspreis von 16.000 € ergibt sich folgende beispielhafte Berechnung:

Beispielrechnung für ein Einfamilienhaus

Parameter Werte
Anlagengröße 10 kWp
Anschaffungskosten 16.000 €
Jährlicher Stromertrag 950 kWh pro kWp = 9.500 kWh
Eigenverbrauchsquote 30% (ohne Speicher)
Strompreis (2025) 42 Cent/kWh
Einspeisevergütung 7,86 Cent/kWh

Jährliche Einsparungen und Einnahmen

  • Eigenverbrauch: 2.850 kWh × 0,42 €/kWh = 1.197 €
  • Einspeisung: 6.650 kWh × 0,0786 €/kWh = 523 €
  • Jährliche Betriebskosten: -240 € (1,5% der Anschaffungskosten)
  • Jährlicher Nettoertrag: 1.480 €

Amortisationszeit: 16.000 € ÷ 1.480 € = 10,8 Jahre

Nach dieser Zeit hat sich die Investition vollständig amortisiert. Bei einer Lebensdauer von mindestens 25 Jahren ergibt sich eine durchschnittliche Rendite von etwa 6-7% pro Jahr.

Volleinspeisung vs. Eigenverbrauchsmodell

Für Ihre Photovoltaikanlage stehen grundsätzlich zwei Vergütungsmodelle zur Auswahl: das Eigenverbrauchsmodell (Teileinspeisung) und die Volleinspeisung. Beide haben unterschiedliche wirtschaftliche Auswirkungen.

Eigenverbrauchsmodell (Teileinspeisung)

  • Höhere Gesamtrendite durch Einsparung bei Stromkosten
  • Unabhängigkeit von steigenden Strompreisen
  • Flexibilität durch Kombination von Eigenverbrauch und Einspeisung
  • Besonders wirtschaftlich mit Speicher, E-Auto oder Wärmepumpe

Volleinspeisung

  • Höhere Einspeisevergütung (12,47 statt 7,86 Cent/kWh)
  • Einfachere Kalkulation und Abrechnung
  • Keine Notwendigkeit für Verbrauchsoptimierung
  • Sinnvoll bei sehr niedrigem Eigenverbrauch

Vergleichsrechnung der Modelle

Für eine 10 kWp-Anlage mit einem Jahresertrag von 9.500 kWh ergibt sich folgende Gegenüberstellung:

Modell Jährliche Einnahmen/Einsparungen Amortisationszeit Rendite (über 20 Jahre)
Eigenverbrauch (30%) 1.480 € 10,8 Jahre 6,5%
Eigenverbrauch (70%) mit Speicher 2.230 € 9,4 Jahre 8,2%
Volleinspeisung 1.045 € 15,3 Jahre 3,8%

Die Berechnung zeigt: Das Eigenverbrauchsmodell mit hoher Eigenverbrauchsquote bietet die beste Wirtschaftlichkeit. Die Volleinspeisung kann jedoch für Haushalte mit sehr niedrigem Stromverbrauch oder bei begrenztem Investitionsbudget (kein Speicher möglich) die bessere Wahl sein.

Steuerliche Aspekte und Förderungen

Steuerliche Vorteile für PV-Anlagen 2026

Seit 2023 gelten umfangreiche steuerliche Vereinfachungen für Photovoltaikanlagen, die auch 2026 weiterhin Bestand haben:

Mehrwertsteuerbefreiung

Für PV-Anlagen bis 30 kWp auf Wohngebäuden gilt der Nullsteuersatz (0% MwSt.) beim Kauf und der Installation. Dies entspricht einer direkten Ersparnis von 19% auf die Anschaffungskosten.

Einkommensteuerbefreiung

Einnahmen aus PV-Anlagen bis 30 kWp sind von der Einkommensteuer befreit. Eine Gewinnermittlung oder steuerliche Anmeldung ist nicht mehr erforderlich.

Gewerbesteuerbefreiung

Der Betrieb einer PV-Anlage bis 30 kWp gilt nicht als Gewerbe. Es fallen keine Gewerbesteuer und keine damit verbundenen bürokratischen Pflichten an.

Aktuelle Förderprogramme 2026

Neben den steuerlichen Vorteilen gibt es verschiedene Förderprogramme, die die Wirtschaftlichkeit Ihrer PV-Anlage verbessern können:

  • KfW-Programm 270: Zinsgünstige Kredite für PV-Anlagen und Speicher mit Zinssätzen ab 2,5% effektiv p.a.
  • Regionale Förderprogramme: Je nach Bundesland und Kommune gibt es Zuschüsse für PV-Anlagen und Speicher (z.B. in Baden-Württemberg bis zu 2.000 € für Batteriespeicher)
  • Förderung nach §14a EnWG: Vergünstigte Netzentgelte für steuerbare Verbrauchseinrichtungen wie Wärmepumpen und Wallboxen in Kombination mit PV-Anlagen

Wichtig: Fördermittel müssen in der Regel vor Beginn der Maßnahme beantragt werden. Informieren Sie sich frühzeitig über die in Ihrer Region verfügbaren Programme.

Tipps zur Maximierung der Wirtschaftlichkeit

Mit den folgenden Strategien können Sie die Wirtschaftlichkeit Ihrer Photovoltaikanlage deutlich verbessern:

Optimale Anlagendimensionierung

Die richtige Größe Ihrer PV-Anlage ist entscheidend für die Wirtschaftlichkeit. Als Faustregel gilt:

  • Bei reinem Eigenverbrauch ohne Speicher: ca. 1 kWp pro 1.000 kWh Jahresstromverbrauch
  • Mit Speicher: ca. 1,5 kWp pro 1.000 kWh Jahresstromverbrauch
  • Mit E-Auto oder Wärmepumpe: zusätzlich 2-4 kWp pro E-Auto bzw. 2-3 kWp pro Wärmepumpe

Eigenverbrauch maximieren

Je höher der Eigenverbrauch, desto wirtschaftlicher die Anlage. Praktische Maßnahmen:

Ohne Speicher

  • Große Verbraucher in Sonnenstunden betreiben (Waschmaschine, Trockner, Spülmaschine)
  • Zeitschaltuhren oder Smart-Home-Systeme zur automatischen Steuerung nutzen
  • E-Auto tagsüber laden

Mit Speicher und Energiemanager

  • Speichergröße auf Verbrauchsprofil abstimmen (Faustregel: 1 kWh Speicher pro 1.000 kWh Jahresverbrauch)
  • Intelligentes Energiemanagementsystem (HEMS) installieren
  • Dynamisches Lastmanagement für E-Auto und Wärmepumpe einrichten

Synergien mit anderen Technologien nutzen

Die Kombination einer PV-Anlage mit anderen Technologien kann die Wirtschaftlichkeit erheblich steigern:

PV + Wärmepumpe

Eine Wärmepumpe verbraucht 3.000-5.000 kWh Strom pro Jahr. Durch die Kombination mit einer PV-Anlage können Sie einen Teil dieses Bedarfs selbst decken und jährlich 1.260-2.100 € sparen.

PV + E-Mobilität

Ein Elektroauto benötigt je nach Fahrleistung 2.500-5.000 kWh pro Jahr. Mit selbst erzeugtem Solarstrom sparen Sie bei aktuellen Strompreisen zwischen 1.050 und 2.100 € jährlich.

PV + Smart Home

Smart-Home-Systeme können den Eigenverbrauch um 10-15 Prozentpunkte steigern, indem sie Verbraucher automatisch dann aktivieren, wenn die Sonne scheint.

4.7
Wirtschaftlichkeitspotenzial
PV ohne Speicher
3.5
PV mit Speicher
4.2
PV + Wärmepumpe
4.5
PV + E-Auto + Speicher
4.9

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Fazit: Lohnt sich Photovoltaik 2026?

Die Wirtschaftlichkeitsberechnung für Photovoltaikanlagen im Jahr 2026 zeigt: Trotz gesunkener Einspeisevergütung lohnt sich die Investition in eine Solaranlage weiterhin. Mit Amortisationszeiten von 8-12 Jahren und Renditen von 5-8% übertrifft eine PV-Anlage viele klassische Geldanlagen deutlich.

Entscheidend für die Wirtschaftlichkeit sind:

  • Ein günstiger Anschaffungspreis (idealerweise unter 1.600 € pro kWp)
  • Eine hohe Eigenverbrauchsquote (optimal über 50%)
  • Die Nutzung steuerlicher Vorteile und Förderprogramme
  • Sinnvolle Kombination mit Speicher, E-Mobilität oder Wärmepumpe

Neben der rein finanziellen Rendite bietet eine PV-Anlage weitere Vorteile: Sie schützt vor steigenden Strompreisen, erhöht den Wert Ihrer Immobilie und leistet einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz.

Eine Photovoltaikanlage ist 2026 nicht nur eine ökologisch sinnvolle, sondern auch eine wirtschaftlich attraktive Investition – vorausgesetzt, die Anlage ist gut geplant und auf Ihren individuellen Bedarf abgestimmt.

Für eine optimale Planung und individuelle Beratung empfehlen wir Ihnen, sich von Experten unterstützen zu lassen. Jedes Haus und jeder Haushalt ist anders – eine maßgeschneiderte Lösung bringt die besten Ergebnisse.

Wann amortisiert sich eine PV-Anlage 2026?

Eine moderne PV-Anlage amortisiert sich unter den Bedingungen von 2026 typischerweise in 8 bis 12 Jahren. Die genaue Amortisationszeit hängt von verschiedenen Faktoren ab – insbesondere von der Eigenverbrauchsquote, den Anschaffungskosten und der regionalen Sonneneinstrahlung. In Süddeutschland, mit optimaler Ausrichtung und einem Eigenverbrauchsanteil über 50%, kann sich die Anlage bereits nach 7-8 Jahren amortisieren.

Lohnt sich ein Stromspeicher zur PV-Anlage?

Ein Stromspeicher lohnt sich wirtschaftlich, wenn er die Eigenverbrauchsquote deutlich erhöht – typischerweise von 30% auf 60-70%. Bei aktuellen Speicherkosten von 500-800 €/kWh und einer Lebensdauer von 10-15 Jahren rechnet sich die Investition besonders für Haushalte mit hohem Stromverbrauch in den Abendstunden. Durch das neue Solarspitzengesetz 2026 wird ein Speicher mit Energiemanager noch attraktiver, da er hilft, die 60%-Einspeisebegrenzung zu umgehen.

Welche Anlagengröße ist optimal für mein Haus?

Die optimale Anlagengröße hängt von Ihrem Stromverbrauch und der verfügbaren Dachfläche ab. Als Faustregel gilt: Bei reinem Eigenverbrauch ohne Speicher sollte die Anlage etwa 1 kWp pro 1.000 kWh Jahresstromverbrauch leisten. Mit Speicher empfehlen sich etwa 1,5 kWp pro 1.000 kWh. Für ein typisches Einfamilienhaus mit 4.500 kWh Jahresverbrauch wäre eine 5-7 kWp-Anlage ohne Speicher oder eine 7-10 kWp-Anlage mit Speicher wirtschaftlich sinnvoll.

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